Gebäudeschäden erreichten im Jahr 2021 historischen Höchststand

Ein Großteil der Wohngebäudeversicherer musste in 2021 tiefrote Zahlen in ihren Büchern notieren. Die Schaden-Kosten-Quote lag nach Angaben des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GdV) bei 139,2 Prozent. Somit haben die Gebäudeversicherer für jeden kassierten Beitragseuro in der Sparte 1,39 Euro wieder ausgezahlt.

Zahlen und Fakten

In diesem Jahrtausend lag die Quote nur ein einziges Mal höher. Das war im Jahr der ersten „Jahrhundertflut an der Elbe“, die das Schadenjahr 2002 maßgeblich beeinflusste. Damals lag die Schaden-Kosten-Quote bei 144 Prozent und das Schadenvolumen insgesamt bei 4,2 Milliarden Euro. Diese Schadensumme wurde im Jahr 2021 allein durch das Großschadenereignis des Sturmtiefs „Bernd“ mit 4,3 Milliarden Euro verursacht. Das gesamte Jahresschadenvolumen im Jahr 2021 lag auf dem absoluten historischen Höchststand von 10,6 Milliarden Euro. Die Schadenzahlen für 2022 werden Ende dieses Jahres veröffentlicht und vermutlich ebenfalls auf hohem Niveau liegen.

Status der Versicherungspflicht gegen Elementarschäden

Berücksichtigt man, dass die Versicherungsquote der erweiterten Elementarschadenereignisse in Deutschland nur bei 50 Prozent liegt, hätte es für die Gebäudeversicherer vermutlich noch schlimmer kommen können. Der Bund unterstützte die Flutopfer aus 2021 mit einem Sondervermögen von 30 Milliarden Euro. Die Justizminister der Länder haben im Sommer des letzten Jahres festgestellt, dass eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für alle Gebäudebesitzer verfassungsrechtlich durchaus möglich wäre. Auch die Länderchefs hatten sich für eine Versicherungspflicht ausgesprochen. Der Bund sollte die Einführung einer Pflichtversicherung gegen Elementarschäden bis Ende 2022 prüfen. Einen entsprechenden Vorschlag gibt es jedoch bis heute nicht. Aus dem Justizministerium wurde lediglich verkündet, dass in einer Zeit der hohen finanziellen Belastungen eine Pflichtversicherung nicht umsetzbar wäre. Somit liegt die wirtschaftliche Entscheidung und die Risikoabwägung nach wie vor in der Verantwortung der Immobilieneigentümer.

Beitragsentwicklung

Nicht nur aufgrund von schadenbedingten Anpassungen haben sich die Gebäudeversicherungsbeiträge seit Jahren konstant nach oben bewegt. Zusätzlich hat die Anpassungssystematik mit der Entwicklung des Baukostenindexes für das Jahr 2023 mit dem vom GdV empfohlenen Anpassungsfaktor von 14,73 Prozent einen Höchststand erreicht. Hier werden die im kommenden Jahr folgenden Betriebskostenabrechnungen keine Freudensprünge bei den Mietern verursachen.

Fazit

Trotz, oder gerade wegen der vorstehenden Rahmenbedingungen ist ein gutes und vorausschauendes Risikomanagement unabdingbar. Die wirtschaftlichen und klimatischen Entwicklungen erfordern auch im Versicherungsbereich eine besondere Markt- und Branchenkenntnis. Prognosen und Handlungsempfehlungen von Experten stützen idealerweise die entsprechenden Managemententscheidungen.

Für Fragen und weitere Informationen stehen Ihnen unsere Regionalleiter Versicherung gern zur Seite. Die Kontaktdaten für den Ansprechpartner in Ihrer Region finden Sie hier.

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