Die richtigen Entscheidungen im Geschäftsleben zu treffen sind einerseits tägliche Routine, auf der anderen Seite aber auch die größte Herausforderung der Geschäftsleitungen. Wohl dem, der gute Berater hat, die entsprechende Entscheidungsgrundlagen sorgfältig, unabhängig und klar verständlich aufbereiten. Gerade im Segment der wohnungswirtschaftlichen Versicherungen gibt es unzählige Optionen. Nachstehend eine kleine Auflistung möglicher Ratgeber mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen:
Versicherungsagentur
Die ortsansässige Agentur einer Versicherungsgesellschaft garantiert kurze Wege und eine hohe Identifikation mit der regionalen Wirtschaft. Dadurch sind Abstimmungen mit Handwerkern, kurzfristige Besichtigungen und persönliche Treffen für Absprachen spontan möglich, was das Miteinander fördert.
Allerdings ist eine Agentur stets an eine einzige Versicherungsgesellschaft gebunden. Eine unabhängige Marktübersicht kann somit nicht geboten werden. Wer verschiedene Versicherungsverträge bei unterschiedlichen Anbietern verwalten möchte, stößt hier schnell an Grenzen. Durch die Regionalität werden oft auch nur ein oder zwei Wohnungsunternehmen beraten. Erfahrung und branchentypisches Fachwissen kann somit nur schwer aufgebaut werden.
Versicherungsberater
Ein Versicherungsberater kann unabhängig agieren und bietet eine umfassende Analyse der Risikosituation und der bestehenden Verträge. Er vermittelt jedoch keine Versicherungsverträge. Die Vergütung erfolgt über eine Honorarvereinbarung. Diese Lösung kann sinnvoll sein, wenn Unternehmen bereit sind, für eine neutrale Beratung gesonderte Kosten in Kauf zu nehmen.
Versicherungsmakler
Der Versicherungsmakler übernimmt sowohl die Beratung als auch die Vermittlung von Versicherungslösungen. Er ist – im Gegensatz zur Agentur – nicht an eine einzelne Versicherungsgesellschaft gebunden und kann aus einer Vielzahl von Produkten die passendsten Lösungen auswählen. Zudem unterliegt er einer strengen gesetzlichen Haftung, was dem Kunden zusätzliche Sicherheit bietet. Die Vergütung erfolgt über eine Courtage durch die Versicherungsgesellschaft, so dass für das Unternehmen keine gesonderten Beratungskosten anfallen.
Welche Kriterien sollten bei der Auswahl ausschlaggebend sein?
Unabhängig von der Auswahl des Vermittler-/Beratertyps, die Kriterien zur Vergabe sind in allen Fällen vergleichbar:
Unabhängigkeit
Eine Beratung sollte nicht von den Interessen einer einzelnen Versicherungsgesellschaft beeinflusst sein. Ein gutes Netzwerk in der Versicherungswirtschaft ist für eine gute Beratung unabdingbar.
Branchenkenntnis
Die Wohnungswirtschaft bringt spezifische Risiken mit sich, die ein erfahrener Berater bei der Risikoermittlung kennen und in passende Lösungen übersetzen sollte. Der Berater muss über wohnungswirtschaftliches Fachwissen verfügen und gleichzeitig in der Versicherungswirtschaft entsprechend vernetzt sein. Nur so kann er die Situation richtig erfassen und einen individuellen Lösungsansatz in Form einer Versicherungskonzeption erarbeiten.
Haftungssituation
Gerade in einem regulierten Marktumfeld ist es entscheidend, dass der Versicherungsberater oder Makler eine klare Verantwortung für seine Empfehlungen übernimmt. Die Maklerhaftung ist gesetzlich verankert und eine der weitreichendsten in der deutschen Wirtschaft. So sind Sie auf der Kundenseite bestmöglich geschützt.
Effizientes Schadenmanagement
Ein Partner mit guten Prozessen, technischen Innovationen und begleitende gute Beratung kann im Schadensfall erheblich zur effizienten Abwicklung beitragen.
Fazit
Der unabhängige Versicherungsmakler mit speziellem Branchenschwerpunkt bietet die beste Lösung für eine dauerhafte Zusammenarbeit. Die Kombination aus objektiver Beratung, umfassendem Marktzugang, größtmöglicher Haftung und praktischer Unterstützung überzeugt hier.
In besonderen Fällen kann auch eine separat zu vergütende Beratungsdienstleistung eines Versicherungsberaters sinnvoll sein. Hier gilt es, den Bedarf klar zu formulieren und eine passende Lösung für ein entsprechendes Projekt zu vereinbaren. Der Honorarberater kann dabei jedoch nicht vermittelnd tätig werden.
Die Versicherungsagentur ist zwar regional verbunden, in ihrer Produktauswahl aber stark eingeschränkt. In Kombination mit einem separat zu vergütenden Honorarberater kann dieser Nachteil aufgefangen werden, kostet jedoch zusätzlich Geld.
Durch seine Unabhängigkeit kann der Versicherungsmakler aus einer Vielzahl von Anbietern und Produkten die optimalen Lösungen auswählen, um für die speziellen Anforderungen der Wohnungswirtschaft das beste Ergebnis zu erzielen. Zudem übernimmt er nicht nur die Beratung, sondern auch die Vertragsverwaltung und Schadenregulierung, so dass Wohnungsunternehmen einen kompetenten Ansprechpartner für alle Versicherungsthemen haben. Da seine Vergütung über Courtagen der Versicherer erfolgt, entstehen zudem keine gesonderten Beratungskosten.
Für Wohnungsunternehmen, die Wert auf eine umfassende, unabhängige und kostenneutrale Betreuung legen, ist der Versicherungsmakler daher die beste Wahl.
Guido Raasch
Leiter Versicherung bei Dr. Klein Wowi und Autor von Fachbüchern zu Versicherungen in der Wohnungswirtschaft.
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