Cyberattacken – Die Schadenhäufigkeit hat sich vervierfacht!

Vor rund fünf Jahren hat die Versicherungswirtschaft begonnen in einem relevanten Maße für den Abschluss einer Cyberversicherung zu werben. Die Wohnungswirtschaft hat das neue Produktangebot zunächst abwartend registriert. Mittlerweile haben viele Wohnungsunternehmen bereits eigene Erfahrungen mit dem Thema Cyberattacken sammeln müssen. Neben der steigenden Schadenhäufigkeit ist vielen Betroffenen auch die Komplexität dieser Schäden bewusst geworden. Denn es geht nicht nur um die Erstattung der Aufwendungen, sondern auch um die Erfüllung der behördlichen Meldeverfahren sowie der Informationspflichten und dem Prozess der Wiederherstellung des EDV-Systems.

Entwicklung der Schadenhäufigkeit und der Schadenhöhe

Versicherer berichten aktuell davon, dass sich die Schadenhäufigkeit im Zeitrahmen von 2018 bis 2020 vervierfacht hat. Im Jahr 2021 war nach Schätzungen der Branche jede 10. Cyberversicherung schadenbelastet. Geht man davon aus, dass im Segment der Wohnungswirtschaft die Jahresbeiträge durchschnittlich im mittleren vierstelligen Bereich liegen, die Schäden jedoch im mittleren fünfstelligen Bereich, erkennt der clevere Mathematiker schnell, dass die Versicherungswirtschaft perspektivisch in den Krisenmodus schalten wird.

Haupttreiber der Schadenhöhe

Die höchsten Kosten werden durch die komplexe Wiederherstellung der Daten und des IT-Systems aus dem Back-up verursacht. Aber auch die Kosten für einen Datenschutzanwalt, die Erfüllung der behördlichen Meldeverfahren, die Informationsverpflichtungen gegenüber den Kunden und das allgemeine Krisenmanagement inklusive der Kommunikationspflichten summieren sich entsprechend.

Aktuelle Marktsituation

Derzeit reagieren die Versicherer mit einer vorsichtigeren Kalkulationspolitik. Der dynamische Wettbewerb um die Marktanteile aus den vergangenen Jahren ist ins Stocken geraten. Die Versicherer priorisieren die Maßnahmen derzeit nach dem „Top-down-Prinzip“. Unternehmen mit einem Umsatzvolumen oberhalb von 100 Mio. EUR werden zeitnah mit deutlichen Beitragserhöhungen und gegebenenfalls auch mit Leistungsreduzierungen konfrontiert werden. Unternehmen in dem Bereich zwischen 50 und 100 Mio. EUR werden sich ebenfalls mit spürbaren Beitragsanpassungen beschäftigen müssen. Bei Unternehmen unterhalb dieser Größenordnung ist damit zu rechnen, dass die veränderten Kalkulationsmodelle der Risikoträger zeitnah spürbar werden.

Tipp für die Praxis

Bleiben Sie handlungsfähig, indem Sie rechtzeitig den Markt sondieren. Die Deckungskonzepte der unterschiedlichen Anbieter sind nach wie vor nur schwer vergleichbar. Die Einschätzung des Preis- und Leistungsverhältnisses sollte auch die geforderten vertraglichen Obliegenheiten berücksichtigen. Was nützt der günstigste Vertrag, wenn der Schadenfall aufgrund einer nicht erfüllten technischen Obliegenheit versagt wird? Legen Sie die Risikosituation Ihres Unternehmens offen und verlangen sie ein klares und verständliches Versicherungskonzept.

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